Finanzen

Ertrag aus ordentlichem Geschäft

Reiseverkehrsertrag
Reiseverkehrsertrag
+ 4,058%
Abgeltung
Abgeltung
+ 11,965%
Nebenertrag
Nebenertrag
+ 7,086%
 

Aufwand aus ordentlichem Geschäft

Personalaufwand
Personalaufwand
- 0.984%
Sachaufwand
Sachaufwand
- 0.955%
Abschreibungen
Abschreibungen
+ 11.628%

Kommentare zur Erfolgsrechnung 2018

Betriebsertrag

Das Jahr 2018 zeigte einmal mehr, dass die Entwicklung der Nachfrage und der Reiseverkehrserträge im gleichen Jahr nicht zwingend im Einklang stehen. Die Nachfrage war gegenüber dem Vorjahr um rund 3% rückläufig. Die Personenverkehrserträge hingegen erhöhten sich um rund 4%. Die Verteilung der Einnahmen aus den Fahrausweisverkäufen basiert auf der in der Vergangenheit erhobenen Nutzung. Vereinfacht bedeutet das: Die Nachfrage von gestern ist der Ertrag von heute resp. die Nachfrage von heute ist der Ertrag morgen. Die Abgeltung für die Sparte Personenverkehr blieb konstant, hingegen erhöhte sich die Abgeltung für die Infrastruktur deutlich. Dies steht im direkten Zusammenhang mit den Mehrabschreibungen und den höheren nicht aktivierbaren Investitionen dieser Sparte. Mit einer konsequenten Zeiterfassung können die geleisteten Stunden den einzelnen Investitionsprojekten belastet werden, was sich in einem deutlich erhöhten Eigenleistungsertrag widerspiegelt.

Materialaufwand

Innerhalb des Materialaufwandes spiegelt sich die sehr zurückhaltend ausgeführten Instandhaltungsarbeiten an den älteren Schienenfahrzeugen. Hier konnten sowohl im Vergleich zum Vorjahr und als auch zum Budget Einsparungen erzielt werden. Trotz des halbjährigen Unterbruchs zwischen Teufen und St.Gallen stieg der Aufwand für den Traktionsstromeinkauf an. Darin bilden sich einerseits eine Energiepreiserhöhung und andererseits der Mehrbedarf der neuen Fahrzeuge ab.

Personalaufwand

Bei nahezu konstantem Personalbestand reduzierte sich der Personalaufwand ebenfalls nur geringfügig. Die durch den halbjährigen Streckenunterbruch beim Lokpersonal gewonnenen Stunden mussten für Inbetriebsetzungsfahrten der neuen Fahrzeuge und für die Ausbildung wieder eingesetzt werden. So konnte der ursprünglich vorgesehene Abbau von Zeitguthaben leider nicht realisiert werden.

Investitionen

Im Zusammenhang mit dem Abschluss einiger grossen Investitionsprojekte wurden die nicht wertvermehrenden Anteile über die nicht aktivierbaren Investitionen direkt der Erfolgsrechnung belastet. Zur abschliessenden Finanzierung der Fahrzeugbeschaffung konnte Mitte 2018 eine weitere Anleihe in der Höhe von CHF 38'500'000 platziert werden. Die einmalige Ausgabegebühr und die wiederkehrenden Zinsen sind im Finanzaufwand verbucht.

Ergebnis

Insgesamt resultiert ein Unternehmensverlust, welcher deutlich tiefer ausfällt als prognostiziert. Damit wird die weitere Reduktion des Eigenkapitals spürbar abgefedert.

Subventionsrechtliche Prüfung durch das Bundesamt für Verkehr

Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat in Ergänzung zur Revision durch die statutarische Revisionsstelle die subventionsrechtlich relevanten Positionen in der Bilanz und Rechnung mit Stichproben auf wesentliche Fehlaussagen geprüft. Gemäss Schreiben vom 11. April 2019 ist es dabei auf keine Sachverhalte gestossen, aus denen zu schliessen wäre, dass die Jahresrechnung 2018 sowie der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinns nicht dem Subventionsgesetz und dem damit verbundenen Spezialrecht entsprechen.

GB18 Finanzen

Erfolgsrechnung
Erfolgsrechnung 1 Erfolgsrechnung 2

Zuletzt aktualisiert am 03.05.2019 von TSO AG.

Bilanz
Bilanz Bilanz2

Zuletzt aktualisiert am 03.05.2019 von TSO AG.

Geldflussrechnung

Geldflussrechnung

Zuletzt aktualisiert am 01.04.2019 von TSO AG.

Anhang
Anhang Anhang2 Anhang3

Zuletzt aktualisiert am 03.05.2019 von TSO AG.

Revisionsbericht

Am 15. Juni 2018 trafen sich in der Aula Gringel, Appenzell, 350 Aktionärinnen und Aktionäre zur 145. Ordentlichen Generalversammlung der AB. Sie vertraten 12'946’422 Aktienstimmen bzw. ein Aktienkapital von CHF 12'946’422. Thomas Baumgartner gab Einblick in die Ereignisse des Berichtsjahres entlang von Meilensteine wie dem Tunneldurchstich an der Ruckhalde am 20.07.2017, der laufenden Modernisierungsfortschritte mit der Beschaffung neuster Infrastruktur rund um den Bahnbetrieb sowie Entwicklungen für Kunden mit dem Produkt «Fensterplatz». Das Interview mit Mitarbeiter und Projektleiter Adrian Wetter zeigte die Komplexität der täglichen Herausforderungen bei der Fahrzeugbeschaffung. Die Anwesenden genehmigten alle Anträge des Verwaltungsrates. Sie konnten im Bahnhof Appenzell die neuen Züge besichtigen.

Revisionsbericht Revisionsbericht1 Revisionsbericht2

Zuletzt aktualisiert am 03.05.2019 von TSO AG.

Lagebericht

Allgemeiner Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage

Trotz des ausgewiesenen Jahresverlustes in der Höhe von MCHF 1.5 kann der Geschäftsverlauf als positiv beurteilt werden. Erwartet wurde ein deutlich höherer Verlust. Unter anderem half auch die erfreuliche Entwicklung des Verkehrsertrages mit Mehrerträgen sowohl aus dem OSTWIND als auch aus dem nationalen Verkehr. Die grössere Entlastung resultierte aber aus der Kostenseite. Vor allem bei der Instandhaltung der älteren Schienenfahrzeuge konnten Einsparungen erzielt werden. Zudem konnten einzelne Instandhaltungsarbeiten zeitlich nach hinten geschoben werden.

Die wirtschaftliche Lage bleibt weiterhin anspruchsvoll. Der Bund und die Kantone sind nicht bereit, weitere Abgeltungserhöhungen im Personenverkehr zu finanzieren. Besonders Investitionen in diesem Bereich müssen sich am finanziell Machbaren und nicht nur am technisch Wünschbaren orientieren. Die Entwicklung der Nachfrage ist nur sehr beschränkt steuerbar. Die Auslastung muss in den kommenden Jahren kontinuierlich erhöht werden können.

Anzahl Vollzeitstellen
Die Appenzeller Bahnen AG beschäftigte im Geschäftsjahr 2018 im Jahresdurchschnitt 188 Mitarbeitende (umgerechnet auf Vollzeitstellen).

Durchführung einer Risikobeurteilung
Der bisherige, kontinuierliche Risikomanagement-Prozess sah vor, dass der Risikokatalog vom Verwaltungsrat sowie den Mitgliedern der Geschäftsleitung jeweils einmal jährlich aktualisiert wird, letztmals am 03. März 2019. Die Massnahmen werden laufend aktualisiert und umgesetzt. Neu soll eine halbjährliche Aktualisierung vorgenommen werden.

Bestellungs- und Auftragslage
Die eidgenössischen Konzessionen der Appenzeller Bahnen AG für die regelmässige, gewerbsmässige Personenbeförderung laufen frühestens zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 aus.

Die eidgenössischen Konzessionen für den Bau und Betrieb ihrer Eisenbahninfrastrukturen laufen frühestens Ende Dezember 2023 aus.

Die Bestellungen für das Regionalverkehrsangebot 2019 vom Bund und den Kantonen liegen vor. Der vorgesehene Angebotsausbau kann realisiert werden. Für die kommende Fahrplanperiode 2020/2021 werden bis Ende April 2019 die Offerten erstellt. Parallel werden die Verlängerungen der Personenverkehrs-Konzessionen für weitere 30 Jahre beantragt.

Die Investitionstätigkeit in der Sparte Infrastruktur bleibt trotz Inbetriebnahme der Neubaustrecke in der Ruckhalde hoch. Die weitere Finanzierung ist vorerst gesichert. Für die kommende Leistungsvereinbarungsperiode 2021-2024 wurde im Herbst 2018 eine erste Offerte eingereicht. Die definitive Offerte wird bis Oktober 2019 erstellt. Damit soll die Finanzierung weiterer Grossprojekte und die fristgerechte Umsetzung der Vorgaben aus dem Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) sichergestellt werden.

Forschungs- und Entwicklungstätigkeit
Nach Abschluss der laufenden Modernisierung in der Fahrzeugflotte und die Neubaustrecke Ruckhalde verschiebt sich der Fokus unter anderem auf den Bau des neuen Servicezentrums in Appenzell und die Umsetzung der Massnahmen im Zusammenhang mit dem Behindertengleichstellungsgesetz Für weitere Produktivitätssteigerungen ist das Servicezentrum die zwingende Voraussetzung. Dabei soll die Anlage passend zur AB modern, zweckmässig und wirtschaftlich vertretbar gestaltet sein.

Im Zusammenhang mit der laufenden Studie über den Weiterbestand der drei Zahnradbahnen stellen sich die AB bei Bedarf auch für Versuche für (teil)autonomes Fahren zur Verfügung. Die AB sind auch offen gegenüber weiteren Optionen für die optimale Erschliessung der betroffenen Dörfer und Gebiete.

Aussergewöhnliche Ereignisse
Am 7. Oktober 2018 konnte auf der Neubaustrecke zusammen mit den neuen Fahrzeugen der fahrplanmässige Betrieb aufgenommen werden. Damit endete ein halbjähriger Bahnersatzbetrieb Teufen – St.Gallen. Auch zwischen Gossau – Wasserauen werden seit Spätherbst 2018 alle Züge mit den neuen Walzer-Kompositionen geführt.

Zukunftsaussichten
Mit der Inbetriebnahme der Neubaustrecke können bis Mitte 2019 einige Grossprojekte auch finanziell abgeschlossen werden. Die neuen Fahrzeuge stehen in der Zwischenzeit ebenfalls zuverlässig in Betrieb. Mit dem per Mitte März 2019 eingeführten Viertelstundentakt Teufen – St.Gallen entspricht auch das Angebot den ursprünglichen Absichten. Die Basis ist nun gelegt, die prognostizierten Nachfragesteigerungen auch tatsächlich realisieren zu können. Und gleichwohl: das Investitionsvolumen in die Infrastruktur in den kommenden Jahren bleibt hoch.

Der Rechnungsabschluss 2018 ist trotz des Verlustes deutlich besser als geplant. Rein finanziell bleibt die Lage zwar anspruchsvoll. Das Ziel einer Stärkung des Eigenkapitals rutscht aber in greifbare Nähe. Damit verbessert sich auch die Handlungsfähigkeit der Unternehmung. Für ein erfolgreiches Bewältigen der anstehenden Herausforderungen ist dies eine zwingende Voraussetzung.

Zuletzt aktualisiert am 11.04.2019 von TSO AG.

Dank und Anträge

Im vergangenen Jahr haben etwas weniger als 5 Millionen Fahrgäste die Dienstleistungen der Appenzeller Bahnen genutzt. Dieses Vertrauen ist eine grosse Bestätigung für den täglichen Einsatz aller unserer Mitarbeitenden. Wir bedanken uns für diese Treue herzlich. Als verbindendes Element in der Region erfahren wir eine grosse Unterstützung durch die beteiligten Kantone, Gemeinden und Bezirke. Ohne diese gute Zusammenarbeit wären eine Realisierung der Neubaustrecke in der Ruckhalde und die Umsetzung der zahlreichen Projekte nicht möglich gewesen. Dafür gebührt allen unser grosser Dank. Als wichtigster Aktionär und Subvenient ist die Zusammenarbeit mit dem Bund von grosser Bedeutung. Ohne die Abgeltungen von Bund, Kantonen und Gemeinden wäre das heutige Angebot nicht aufrecht zu erhalten. Diese gute Zusammenarbeit bringt die AB weiter. Im vergangenen Jahr haben alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kontinuierlich gute Leistungen erbracht. Dank ihrem Engagement und ihrer Kompetenz ist ein zuverlässiger Betrieb erst möglich. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Flexibilität und ihre gewissenhafte Arbeit im Dienste unserer Kundinnen und Kunden.

Anträge

Nach Kenntnisnahme des Geschäftsberichtes inklusive Jahresrechnung und Bilanz sowie des Berichts der Revisionsstelle beantragt der Verwaltungsrat,

  1. den Geschäftsbericht 2018 zu genehmigen;
  2. die Jahresrechnung 2018 zu genehmigen;
  3. Der Verlust aus der abgeltungsberechtigten Sparte Personenverkehr, d.h. CHF 3'476'509, ist der Reserve gemäss Art. 36 Personenbeförderungsgesetz PBG zu entnehmen. Der Gewinn aus der abgeltungsberechtigten Sparte Infrastruktur, d.h. CHF 1'642'240, ist der Reserve gemäss Art. 67 Eisenbahngesetz EBG zuzuweisen. Der Gewinn aus der freien Sparte, d.h. CHF 332'224, wird wie folgt zugewiesen:
    • CHF 16'611 gemäss Art. 671 OR (gesetzlich vorgegeben)
    • CHF 315'613 zu den freien Reserven.
  4. den Verwaltungsratsorganen für die Geschäftsführung Entlastung zu erteilen.

Herisau, 25. April 2019

Der Präsident des Verwaltungsrates Der Direktor
Dr. Ernst Boos Thomas Baumgartner